Kurzfilm von Thorsten Krafft, Mitarbeiter in Übersee von Mission EineWelt, über die Arbeit der Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea im Bereich der medizinischen Versorgung.
Papua-Neuguinea
Partnerschaft lebt von Begegnung
Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) hat 1,2 Millionen Mitglieder in 6000 Gemeinden. 700 Pfarrer und mehrere tausend Evangelisten und Älteste arbeiten in den Gemeinden. Mission EineWelt unterstützt die ELC-PNG in unterschiedlichen Bereichen. Neben finanziellen Mitteln, die für diverse Projekte zur Verfügung gestellt werden, ist auch der personelle Austausch mit der Partnerkirche sehr wichtig.
Mehr als 15 Mitarbeitende von Mission EineWelt befinden sich derzeit in Papua-Neuguinea und arbeiten vor Ort in der ELC-PNG und verschiedenen Organisationen im Auftrag von Mission EineWelt mit, darunter fünf Pfarrerinnen und Pfarrer, drei Diakoninnen und Diakone, drei Ärztinnen und Ärzte, ein Pilot und ein Pilotenausbilder. Längst ist die missionarische Tätigkeit keine Einbahnstraße mehr: Aus Papua-Neuguinea sind derzeit vier Personen in Bayern tätig. Papua-Neuguinea ist auch für Jugendliche interessant: Jährlich werden mehrere Jugendliche im Rahmen des Internationalen Evangelischen Freiwilligendienst in die Partnerländer geschickt.
In einer Kirchenpartnerschaft muss man sich persönlich treffen, sich umarmen, miteinander essen und beten und sich Zeit nehmen für die Gespräche.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm über die Bedeutung der Begegnungen der Partnerkirchen.
Vom 2. bis zum 10. Februar 2019 besuchte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm mit Hanns Hoerschelmann, Leiter des Partnerschaftscentrums Mission EineWelt in Neuendettelsau, und Traugott Farnbacher, Referent für die Partnerschaftsarbeit Ostasien, die Partnerkirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG). Die wichtigsten Stationen der Besuchsreise, waren die Kirchenzentrale in Lae, sowie das Senior Flierl Seminar und Krankenhaus in Finschhafen, dem Ort, an dem 1886 der Neuendettelsauer Johann Flierl als erster bayerischer Missionar in Papua-Neuguinea gelandet war.
Aus dem Reisebericht von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
Nach einer 10-stündigen Wartezeit kurz vor dem Ziel wegen ausgefallener Maschine sind wir in Lae angekommen, wo die Zentrale der Ev.-Luth. Kirche von Papua-Neuguinea liegt. Der Gouverneur der Provinz Morobe Ginson Saonu und Bischof Dr. Jack Urame haben uns mit einer traditionellen Zeremonie ein überwältigendes Willkommen bereitet (im Bild v.l. Dr. Hanns Hoerschelmann, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Bischof Jack Urame). Bei dem festlichen Empfang, den der Gouverneur noch am Abend gegeben hat, ist deutlich geworden wie wichtig den Menschen in Papua-Neuguinea die Beziehung zu Bayern und zu Deutschland ist. Die Partnerschaft besteht seit gut 130 Jahren. Bis heute leisten die Missionare, v.a. auch die Ärzte, einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Infrastruktur eines Landes, das in vieler Hinsicht zu kämpfen hat. Umgekehrt lassen wir uns inspirieren von der Lebens- und Glaubensfreude der Schwestern und Brüder hier. Bischof Jack Urame war fünf Jahre lang Pfarrer im mittelfränkischen Auhausen und ist dort noch in bester Erinnerung. Wunderbar, dass wir als Kirche in einer so zerrissenen Welt dieses Zeichen der Einheit setzen können.
Ein intensiver Tag: Morgens Gottesdienst in der zentralen Kirche von Lae, wieder mit traditioneller Begrüßung, bei der die Kinder eine besondere Rolle spielen. In meiner Predigt über das Schalksknechtsgleichnis in Matthäus 18 habe ich über die vielen Momente in unserem Lebensweg gesprochen, bei denen es allein die Gnade Gottes ist, die uns weiterbringt. Es beginnt schon mit der Geburt und den ersten Lebensjahren, in denen wir – und das gilt hier in Papua-Neuguinea ebenso wie bei uns in Deutschland - nichts selbst tun können, sondern allein auf die Eltern angewiesen sind, die so etwas wie die Hände Gottes sind. Besonders der Gesang der Gemeinde hat mich sehr berührt. Die aus voller Kraft gesungenen Lieder haben mir – obwohl ich den Text nicht verstanden habe - das Gefühl gegeben, Teil einer großen Glaubensgemeinschaft zu sein, die viel Kraft gibt. The church and Public Theology - das war mein Thema beim Vortrag gestern Nachmittag im Martin Luther Seminary in Lae, wo die lutherische Kirche Pfarrer ausbildet. Im Anschluss haben wir im Garten Partnerschaftsbäume gepflanzt (Bild).
Wiederum ein überwältigender Empfang bei unserer nächsten Station: Finschhafen an der Westküste Neuguineas, wo Johan Flierl aus dem mittelfränkischen Neuendettelsau 1886 angekommen ist und den christlichen Glauben nach Neuguinea gebracht hat. Bei der Ankunft spricht der Gouverneur von der historischen Bedeutung unseres Besuchs, der die von Flierl begründete Partnerschaft mit neuen Leben erfüllen soll. Es ist beeindruckend, wie der Gouverneur als überzeugter lutherischer Christ alles tut, um die Arbeit der Kirche, die so wichtig ist für das in vieler Hinsicht mit großen Problemen kämpfende Land, zu unterstützen.
Der Besuch im Braun Memorial Hospital in Finschhafen hat mich ungeheuer beeindruckt. Was die wenigen Ärzte, sowie das Pflegepersonal hier leisten, ist unglaublich (Bild). Für 160 000 Menschen versuchen sie, die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Niemand wird abgewiesen. Mit einfachsten Mitteln retten sie Leben. Man spürt, und das hat mich so beeindruckt, die Liebe zu den Menschen und eine Verbindung von hohen fachlichen Standards, einfachen Mitteln und einem großen Respekt vor den Menschen. Sie sind – und das habe überall gehört – ein großer Segen für die ganze Region. Auch der Gouverneur, der uns erneut begleitet hat, hat seinen großen Dank für diese Arbeit der Kirche ausgesprochen.
Dann Ankunft im Senior Flierl Seminary, der zweiten theologischen Ausbildungsstäte der lutherischen Kirche hier. Wahrscheinlich die theologische Hochschule mit dem schönsten Blick der Welt. Wieder halte ich einen Vortrag, diesmal über „The Mission of the Church“. Spannende Diskussion mit den Studierenden.
Das ist der Empfang, der uns in Simbang bereitet wurde, einem kleinen Dorf an der Küste, in dem Johann Flier nach seiner Ankunft in Neuguinea vor 133 Jahren seine Missionstätigkeit begann. Die Dorfbewohner sind sehr stolz auf dieses Erbe und haben große Ideen, ihr Dorf zu einem touristischen Anziehungspunkt für Reisende auf den Spuren der christlichen Wurzeln hier zu machen. Die traditionelle Willkommenszeremonie mit bunter Bemalung, Tanz, Trommeln und Gesang war eine große Ehre für uns. Darin drückt sich die große Wertschätzung der Missionstätigkeit Flierls aus und die Hoffnung, dass unser Besuch hier die Christen hier bei der Neuentdeckung dieses Erbes unterstützen und ermutigen kann.
Heldsbach ist ein Zentrum der lutherischen Kirche in Neuguinea. Hier wurde Bischof Jack Urame 2016 bei der Synode in sein Amt gewählt. Eine große Menge von Menschen und alle Repräsentanten der Kirchen erwarteten uns dort, wiederum mit einer bunten Zeremonie und wunderschönem Blumenschmuck überall. In den Reden wurde unser Besuch immer wieder als historisch bezeichnet und die große Bedeutung der Partnerschaft unterstrichen. Anders als in manch anderen Kontexten, in denen Mission und Kolonialismus eng miteinander verbunden werden, haben wir keine Kritik an dem Wirken der weißen Missionare gehört, sondern eine große Dankbarkeit und die Bitte an uns, uns weiter und intensiver zu engagieren. Bischof Urame versucht in seinen Predigten und Reden, auch während unserer Reise, immer wieder auf die Notwendigkeit der Eigenverantwortung hinzuweisen. Gleichzeitig braucht man einfach an vielen Punkten Unterstützung von außen. In einer Gesellschaft, die erschüttert ist von Gewalt, den negativen Folgen der Globalisierung und verschiedenen Kulten wie der Zauberei und des Hexenwahns, ist das Zeugnis des Evangeliums und seine Menschenfreundlichkeit umso wichtiger. Wie können wir uns gemeinsam darin unterstützen?
Das ist wahrscheinlich eine der am schönsten gelegenen Kirchen der Welt (Bild), in Sattelberg, einem weit oben in den Bergen gelegenen Dorf, das nur zu Fuß oder mit einem Jeep zu erreichen ist. Von hier aus wurde die Inlandsmission in Papua-Neuguinea gestartet. Die Kirche ist nach dem Modell der Nürnberger Lorenzkirche erbaut. Das war ein schöner Anknüpfungspunkt in meiner Ansprache in der Kirche, denn ich bin ja in der Lorenzkirche in mein Amt eingeführt worden. Eine ganze Allee von Blumen war rechts und links am Weg aufgebaut und die traditionelle Toreingangszeremonie stand am Beginn. Mir ist fast schwindlig geworden bei dem Empfang und den hohen Erwartungen, die mit meinem Besuch hier verbunden wurden. Gleichzeitig war wieder diese wunderbare Gemeinschaft in Christus spürbar, die macht, dass man sich an einem solchen Ort und in der gemeinsamen gottesdienstlichen Feier gleich zu Hause fühlt.
Ein Bild von etep, einem sehr entlegenen lutherischen Krankenhaus in den Bergen, das von dem von unserer Kirche entsandten Arzt Dr. Simon Ganal geleitet wird, der mit seiner Familie hier ist. Nach einer Andacht in der Kapelle bekamen wir das Krankenhaus gezeigt. Es ist kaum mit Worten wiederzugeben, mit wie wenig Möglichkeiten hier so viel Segensreiches passiert. Das Krankenhaus ist für die Versorgung von 150 000 Menschen in einem Einzugsgebiet so groß wie Franken zuständig, und das in einem unzugänglichen Regenwaldgebiet. Wir haben mit Patienten gesprochen, die nur noch am Leben sind, weil hier aus geringsten Mitteln das Optimale gemacht wird. Wir haben einen Mann kennengelernt, der mit einem fast völlig abgeschlagenen Arm 5 Tage im Wald unterwegs war, bis er zum Krankenhaus kam. Dr. Ganal hat seinen Arm, inklusive die Nerven, so wieder zusammenoperiert, dass er aller Voraussicht nach seinen Arme wieder benutzen können wird. Unglaublich… In den ländlichen Gegenden Neuguineas (mit seinen insgesamt 8 Millionen Einwohnern) wohnen 6 Millionen Menschen. Sie werden von nur 70 Ärzten versorgt. Zehn davon werden von der internationalen lutherischen Gemeinschaft geschickt. Obwohl die Bedingungen so extrem sind, sagen die Ärzte: Wir sind gerne hier, weil wir so viel aus unserer Arbeit für unser Leben mitnehmen. Das ist gelebtes christliches Zeugnis, das mich zutiefst beeindruckt.
In den Bergen hinter Madang liegt in traumhafter Umgebung die Evangelistenschule Amron. Die Evangelisten, die hier theologisch ausgebildet werden, sind in Gemeinden überall im Land eingesetzt. Sie halten Gottesdienste, leiten Gemeindeversammlungen, erteilen Religions-und Konfirmandenunterricht, arbeiten mit dem Pfarrer der nächstgelegenen Kirchengemeinde zusammen und halten den Kontakt zu Dekanat und Kirchenkreis. In meinem Vortrag habe ich, ausgehend von unseren Erfahrungen im Reformationsjubiläumsjahr, theologische Grundeinsichten der Reformation wie Buße, Rechtfertigung, Glaube und Liebe sowie Freiheit erläutert. Wie überall auf unseren Stationen ist deutlich geworden, wie intensiv auch hier das Reformationsjubiläum gefeiert wurde. Lutherrosen überall.
Am Abend Vortrag in der Hochschule. Diesmal spreche ich, ausgehend von der reformatorischen Theologie über christlichen Glauben als Kraftquelle zur Überwindung der Angst. Die Ängste hier sind anderen als bei uns, heute und auch zu Zeiten der Reformation. In Papua-Neuguinea sind es Zauberei und aggressive Hexenphantasien, die viel Schaden anrichten und Menschen Angst einjagen. Für Unglück werden übernatürliche Ursachen gesucht. Opfer sind häufig unschuldige Menschen, v.a. Frauen, die der Hexerei bezichtigt werden und Folter und Mord ausgesetzt sind. Auch deswegen ist der christliche Glaube so wichtig. Er ist eine Kraft gegen die Angst und für die Humanität. Wer wirklich glaubt, dass jeder Mensch ein von Gott geliebtes Geschöpf ist, geschaffen zu seinem Bilde, der ist gefeit gegen menschenfeindliche Kulte, die Angst und Schrecken verbreiten.
Für mich ist das Überraschendste an unserem Besuch, wie ausnahmslos positiv von den Missionaren gesprochen wird und wie sehr man sich ein intensiviertes Engagement von unserer Seite wünscht. Wer die von uns geschickten Ärzte und ihre Professionalität, gepaart mit viel Liebe, erlebt hat, versteht auch, warum das Image der Missionare so positiv ist. Historisch spielt vielleicht auch eine Rolle, dass Johann Flierl sich schon sehr früh von den Kolonialherrn seiner Zeit distanziert hat. Er war ein glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums. Für mich bleibt als die große Frage der Zukunft: Was können wir tun, dass dieses wunderbare Land und seine Menschen eine gute, eine bessere Zukunft haben? Die Erwartungen, die uns in dem Besuch entgegengebracht wurden, sind hoch. Wie können wir so helfen, dass Eigenverantwortung und der eigene Weg der Kirche hier gestärkt werden und wir uns weiter wechselseitig bereichern? Bischof Dr. Jack Urame ist in dieser Hinsicht ein großer Hoffnungsträger. Für mich geht der Besuch jetzt weiter. Die Eindrücke waren so intensiv, dass die Woche sich anfühlt wie ein Monat. Und ich noch viel Zeit brauchen werden, um die Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten? Im Bild v.l. Traugott Farnbacher, Heinrich Bedford-Strohm, Reinhard Lorenz, Hanns Hoerschelmann, Jack Urame.
Vor der Rückreise noch ein intensiver Tag in Manila bei unserer lutherischen Partnerkirche auf den Philippinen. Überaus herzliche Begrüßung in der Immanuel-Gemeinde im Stadtteil Malaton-City. Tiefe Eindrücke beim Besuch der Holzverschläge, in denen die Menschen in diesem Teil Malatons wohnen. Die Hütten sind auf Stelzen gebaut. Der Zugang geht über lose auf den Stelzen aufliegende Bretter, auf denen man vorsichtig balancieren muss. Durch die Boden-Bretter hindurch sieht man ein Meer von Abfall. Sanitäre Anlagen gibt es nicht. Wir treffen eine Familie, in deren Hütte Frauen aus der Immanuel-Gemeinde jede Woche die „Sunday School“ abhalten, also Treffen, in denen es um wesentliche Glaubensinhalte und ihre Bedeutung fürs Leben geht. Das jüngste Kind der Familie, vielleicht ein halbes Jahr alt, hält mit seiner Hand lange meinen Finger fest und schaut mich mit großen dunklen Augen intensiv an. Den Blick werde ich nicht vergessen. Ein wunderbarer Mensch, geschaffen zum Bilde Gottes, das ein Leben auf dem Müll vor sich hat. Aus Manila nehme ich eine noch größere Entschlossenheit mit, auf der persönlichen wie auf der politischen Ebene mit ganzer Kraft dafür einzutreten, dass jeder Mensch auf dieser Erde in Würde leben kann. Einen Glauben ohne diese Dimension kann ich mir schlicht nicht vorstellen.
Beim Mittagessen führen uns die Frauen in ihr seit 50 Jahren bestehendes Sunday-School-Programm in den hiesigen Slums ein. Sie warten nicht darauf, dass die Menschen in die Kirche kommen, sondern sie gehen hin zu den Menschen. Es passt, dass über dem Bildschirm mit der Präsentation steht: God ist Love – Gott ist die Liebe. Ja, das kann man hier sehr konkret spüren…Dann geht es in das dortige Slumgebiet, in dem die Kirchengemeinde regelmäßig ein Kinderprogramm anbietet. Predigt für die Kinder, bei der ich das Bild von der Kirche als Leib Christi mit den vielen Gliedern, von denen das kleinste genauso wichtig ist wie das größte und das Fußballspielen im Team aufeinander bezogen habe. Und danach: Fußballspiel mit den Kindern.
Die Reise war jeden investierten Tag wert. Durch unsere intensive Vernetzung mit Gemeinden überall auf der Welt haben wir die ungeheure Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit ungewöhnlich viel von der Lebenswirklichkeit von Menschen zu verstehen, die am anderen Ende der Erde leben. Und können uns auf dieser Basis gegenseitig unterstützen, für einander beten und gemeinsam an unserem jeweiligen Ort für eine bessere Welt eintreten. Das kann nur die so globale und gleichzeitig so lokale Kirche. Und das gehört zu den Dingen, die mich an ihr faszinieren.
Fazit: Gemeinsam diese Welt positiv gestalten
Auch Hanns Hoerschelmann, der Direktor von Mission EineWelt in Neuendettelsau, war sehr beeindruckt von den vielen Begegnungen. Er wird die Erfahrungen aus dem Besuch in die konkrete Partnerschaftsarbeit einfließen lassen.
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Hanns Hoerschelmann: Beeindruckend war für mich die Herzlichkeit, in der wir an den verschiedenen Stationen unserer Reise empfangen wurden. Sicherlich kann man dies als Teil der Kultur verstehen, aber es war eben auch Ausdruck der Wertschätzung gegenüber uns und den Mitarbeitenden aus den Partnerkirche, die vor uns hier gewirkt haben. Überhaupt hat mich die Art und Weise, wie sich die Mitarbeitenden von Mission EineWelt hier an verschiedenen Orten einsetzen, wieder einmal sehr beeindruckt. Seien es die Ärzte in den Krankenhäusern, die Theologen in den Ausbildungsstätten, die Piloten bei MAF oder die Mitarbeitenden in Ampo, die die Kirche an verschiedenen Stellen in ihren vielfältigen Arbeitsfeldern unterstützen.
Wo sehen Sie Handlungsbedarf?
Hanns Hoerschelmann: Ich würde mich freuen, wenn die Kirche aufgrund der finanziellen Konsolidierung weiter mehr Verantwortung gerade im Bereich der medizinischen Versorgung übernehmen würde. Darüberhinaus haben wir als Partner die Aufgabe, unsere Aktivitäten noch weiter zu koordinieren, Wünsche und Möglichkeiten miteinander abzustimmen und vorhandene oder sich entwickelnde Strukturen der Selbständigkeit zu stützen. Das wird besonders bei sinkenden finanziellen Mitteln wichtig sein.Für uns als entsendende Organisation bleibt die Aufgabe, wie wir unsere Mitarbeitenden und Familien gut begleiten und unterstützen können. Gerade die Frage der Schulbildung bereitet mir immer wieder Kopfzerbrechen.
Was haben Sie nach Hause mitgenommen?
Hanns Hoerschelmann: Einen Sack voll Billums! Sie stehen sinnbildlich für all die Begegnungen. Partnerschaft lebt von Menschen, die sich als Schwestern und Brüder begegnen. Grundlage hierfür bilden Glaube, Hoffnung und Liebe, die uns über die Grenzen und Entfernungen hinweg verbinden. Ich denke hier haben wir als Kirchen einen Schatz, den wir gemeinsamen nutzen können, um diese Welt positiv zu gestalten.
"MAF - Rettungsflug in Papua-Neuguinea" - eine Reportage von Wolfgang Hagen.
22.02.2019
ELKB