Die lutherische Kirche trägt zur Entwicklung der Regionen Somoto und Somotillo.

Die lutherische Kirche trägt zur Entwicklung der Regionen Somoto und Somotillo.

Bild: ELKB

Lutherische Kirche von Nicaragua

Lebensgeschichte der Familie Báez Quiroz

Das Porträt der Familie Baez-Rodriguez gibt einen Einblick in die konkrete Arbeit und die Ergebnisse einer langjährigen Begleitung und Förderung der Kleinbauernfamilien.

Im Bezirk Somoto, in der Gemeinde Rodeo Nº 1, leben Alberto Báez Alfaro, 29 Jahre alt, und seine Frau Jessica Quiroz Díaz, 28 Jahre alt, ursprünglich aus Ocotal. Sie haben einen dreijährigen Jungen und ein sechsjähriges Mädchen.

Auf der im Produktionskollektiv organisierten Parzelle pflanzen sie Mais, Bohnen, Gurken, Pipian, Wassermelonen und Kürbis an. Im Hausgarten bauen sie Karotten, Zwiebeln, Rote Bete, Tomaten und Pipian an. Ursprünglich gehörten dem Kollektiv 14 Männer und eine Frau an. Gegenwärtig sind es nur noch 12 Männer, zwei von ihnen haben das Kollektiv verlassen, weil sie auf der Warteliste für eine Parzelle standen, vielleicht kommen sie im nächsten Zyklus dazu.

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Zu den Produktionsaktivitäten auf den Parzellen ist zu erwähnen, dass die Ehefrauen integriert sind, mindestens fünf von ihnen nehmen an der Produktion teil und arbeiten mit. Jessica, sehr stolz und selbstbewusst, erwähnt, dass sie an der Produktion auf der Parzelle beteiligt ist, jetzt etwas weniger, weil sie sich um die Kinder kümmert und ihr Hühnerprojekt betreut.

Unter den Vorträgen und Schulungen, die sie erhalten haben, erwähnen Jessica und Alberto: Vorträge über Taufe, Konfirmation, Gleichberechtigung und Psychologie, Gartenbewirtschaftung. Beide haben an Umfragen in der Gemeinde teilgenommen.

Was das Hühnerprojekt betrifft, so erwähnt Jessica, dass der Gewinn aus der Eierproduktion für den Konsum und den Verkauf verwendet wird. Der Gewinn wird unter vier Frauen aufgeteilt, was sich positiv auf ihre Haushaltsausgaben auswirkt. Sie übernehmen auch eine gemeinsame soziale Verantwortung und unterstützen die Kinder in der Schule, indem sie einmal im Monat Eier für die Schulspeisung liefern. Nach drei Monaten belief sich der Fonds auf etwa 16.000 Córdobas (~400 Euro). Sie haben einen Sparplan für ein gemeinsames Geschäft und wenn eine der Frauen Geld brauchten, unterstützen sie sich gegenseitig, in dem sie sich untereinander Geld leihen.

Bei dem Hühnerprojekt wurden die Frauen von ihren Männern unterstützt, da sie für den Bau des Hühnerstalls zuständig waren. Jessica erwähnt, dass eine ihrer Erwartungen darin besteht, die zu lernen, wie man Hühner schlachtet, und das Hühnerprojekt zu erweitern.

Nicaragua

Nicaragua liegt in Zentralamerika und grenzt im Norden an Honduras und im Süden an Costa Rica. Managua, die Hauptstadt Nicaraguas, liegt am gleichnamigen zweitgrößten See des Landes, dem Managuasee. Der Großteil der 6.150.000 Einwohner/innen muss pro Tag mit weniger als 67 Córdoba, also zwei US-Dollar auskommen. Durch die jüngsten politischen Unruhen hat sich die wirtschaftliche Lage vieler Nicas noch verschlechtert. Die reiche Natur und Kultur Nicaraguas lockt jährlich viele Touristen ins Land. Sie stellen neben dem Export von Kaffee, Kakao, Zucker und Rum eine der wichtigsten Einnahmequellen dar. Jedoch warnt das Auswärtige Amt immer noch vor einem möglichen erneuten Aufflackern der politischen Konflikte, da sich Teile der Bevölkerung weiterhin gegen Präsident Daniel Ortega auflehnen.

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Mit den Erträgen aus der Produktion auf dem Familiengrundstück konnten sie Baumaterialien kaufen: Zement, Sand, Zinkbleche, wofür sie einen Teil des Mais verkauften. Früher wohnten sie im Haus von Albertos Mutter, aber vor einem Jahr haben sie diese Investition getätigt, um ihr eigenes Haus auf dem von seiner Mutter geerbten Land zu bauen. Außerdem werden die Ausgaben für Lebensmittel und den Haushaltsbedarf durch das Einkommen gedeckt.

Auf Gemeindeebene haben andere Erzeuger vom Latrinenprojekt, dem Hühnerprojekt und der Trinkwasserversorgung profitiert. Es gibt mehr als 40 Familien, die vom Wassernetz profitieren, die Gebühr beträgt 45 Córdobas pro Monat, es gibt Wasserkomitees, die für die Organisation zuständig sind. Jeden zweiten Tag gibt es eine halbe Stunde Wasser, das für die Versorgung der Hühner, zum Kochen, Trinken und zum Gießen der Bäume verwendet wird.

Alberto und Jessica erzählen, dass die Entscheidungen im Haus zu zweit getroffen werden und sie meinen, dass sie eine gute Kommunikation haben.

23.03.2023
LUTHERISCHE KIRCHE VON NICARAGUA

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